Dienstag, 25. September 2012

i don't wanna feel like this anymore

Wir sitzen im Auto, hören Radio während der Regen draußen an die Scheiben prasselt, rauchen (soviel zum Nichtraucherauto) und hängen unseren Gedanken nach. Ich breche als erste das Schweigen.
"ich hab einfach keinen bock mehr mich scheiße zu fühlen, weißt du -
ich will nicht jeden tag mit nem gefälschten lächeln durch die gegend rennen, ich will keine leute um mich rum haben die das nicht verstehen, ich will wieder unbeschwert sein und sorglos und glücklich - ich will einfach mein altes leben zurück"

"ich weiß ganz genau wie du dich fühlst", sagt sie, und im gleichen Atemzug mit einem Blick auf meine Tasche: "legst du was auf?"

Ich werfe ihr insgeheim einen erstaunten Blick zu, doch frage nicht nach. Wir sind schon längst über einen Punkt hinaus, wo ich mir Gedanken darüber machen würde. Hab ich das jemals getan?

Gelangweilt schmeisse ich Kreditkarte, Ausweiß, Führerschein, den abgeschnittenen Strohhalm und das Zeug auf das Armaturenbrett, zerkleiner die Steine mit den Karten, und ziehe Furchen durch das weiße Pulver. Dann reiche den Ausweiß an meine Freundin weiter.

Ich weiß nicht, was wir da tun und warum wir es tun. Vielleicht aus Langeweile, vielleicht zur Stimmungsaufhellung, vielleicht zur Ablenkung. Irgendein Mechanismus setzt aus, man denkt nicht mehr nach. Es ist okay.
Wir drehen die Musik auf, reden über alles und irgendwie über nichts, fahren durch die Gegend, tun die Dinge die wir sonst auch getan hätten. Ich wollte mich nicht mehr scheiße fühlen, und das tu ich auch nicht. Ich glaub darum gehts, jeder Mensch will glücklich sein. Die Frage ist nur wie man das schafft, ohne Verluste zu machen.

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